E-Bike im Test: My Esel E-Tour
Unser Tester Paul Kubalek zog mit dem stylischen Holzrahmen neidische Blicke auf sich.
E-Bike testen? Mit Holzrahmen? Das war die Frage – und ehrlich gesagt, der Holzverbundrahmen war dann der Grund, warum ich wollte. Die Hügel um mich herum beim täglichen Straßenschluchtenradeln schaff ich nämlich auch ohne E-… Soweit zu mir.
Im „Sattelrohr“ (oder besser „Sattelscheit“?) des My Esel sitzt der Akku, der Motor in der Hinterradnabe. Letzterer ist dezent groß und könnte auch als Nabenschaltung durchgehen – wären da nicht die zehn Zahnkränze außen. Die Ladebuchse ist auf der Unterseite, unter dem Tretlager zu finden. Gut zugänglich finde ich das nicht, und schmutzanfällig wird es wohl auch sein.
Aber mein Esel ist aufgeladen, und ich lasse mir gleich einmal von Stufe 3 (von 5) von der Landstraße rauf bis zum Arsenal helfen – für Nicht-Ortskundige: das bedeutet eine stetige, gleichmäßige Steigung über ca. zwei Kilometer. Ergebnis: easy. Wie auch die Bedienung am superstylischen Mini-Bedienelement am Lenker, das ich auch benutzerfreundlich gestaltet finde.
Zwischen Stufe 3 und 5 spüre ich fast keinen Unterschied. Es ist immer viel Power da. An einer Kreuzung will ich mich langsam durchschlängeln, da schiebt mich der Motor plötzlich nach kurzem Antreten gewaltig an. Das ist gewöhnungsbedürftig – im Zweifel will ich lieber nicht am Kofferraum des Autos vor mir picken.
Nächster Tag: Laaer Berg
Am nächsten Testtag habe ich mir die Hügel des Laaerbergs vorgenommen: rauf, runter, alle Stufen der E-Unterstützung durch – das Leben ist schön. Über die steile, nasskalte Wiese rauf wird’s schwierig, da sind wohl zu glatte Profile drauf. Das lass ich also bleiben.
Lieber ein Speedtest. Wenn ich über die unterstützten 25 km/h kommen will, muss ich gehörig reintreten. Aufgrund des relativ hohen Gewichts von 19 Kilo geht nicht viel mehr Höchstgeschwindigkeit. Bremsen auf Null ist dafür schön, die Scheiben geben ein sicheres Gefühl, auch bei einer Notbremsung.
Zum Aufwärmen: E-Unterstützung aus
Leider ist es Winter und mir wird bei E-Unterstützung nicht warm genug, deshalb drehe ich sie am Heimweg ab. Ganz ohne Hügel geht es auch ohne ganz gut dahin. An der Kreuzung trete ich ordentlich rein, was ein dezentes holziges Knarren aus der Tretlager-Gegend verursacht. Erinnert mich, da ist ja ein stylischer Holzrahmen unter mir – was auch so manchen begehrlichen Blick an der Straßenbahnhaltestelle erklärt. Was uns zu einem weiteren zentralen Test-Kriterium bringt: Vor dem Eissalon heimst du mit diesem Bike sicher einige Extrapunkte ein!