Beatrice Stude testet eine App, die das Smartphone mit dem Fahrrad oder E-Bike verbindet und „intelligente Assistenzfunktionen“ bietet.

Beatrice Stude fährt zum ersten Mal ein E-Bike mit dem digitalen COBI.Bike-Assistenten

Für den Test kann ich eine Woche lang ein Riese & Müller Nevo GT fahren. Das Besondere: es ist mit dem Assistenzsystem COBI.Bike ausgestattet, das via Smartphone die Steuerung des E-Bikes übernimmt. Riese & Müller ist der erste große Hersteller, der auf COBI.Bike als Standard setzt. Die App wurde im Jahr 2014 von einem in Frankfurt am Main angesiedelten Start-Up entwickelt – mittlerweile wurde die Firma von Bosch eBike Systems übernommen.

Während der Fahrt konzentriere ich mich zunächst auf Verkehrsschilder und Masten entlang des Radweges. Ich fühle mich so viel breiter als sonst und befürchte, mit dem Lenker hängenzubleiben. Das stresst mich und ich biege auf die Wienzeile ab. Hier, auf der Straße, radelt es sich entspannter. Ich kann mich durch die App klicken und die Unterstützungsstufen von Eco bis Turbo ausprobieren. Der zusätzliche Schwung durch den Elektromotor beim Anfahren macht richtig Spaß!

Am Karlsplatz muss ich zurück auf den Radweg, denn hier gibt es einen. Die Bremsen funktionieren sehr gut. So gut, dass die Reifen den Split geräuschvoll verdrängen und sich alle Blicke der Wartenden vor der Ampel auf mich richten. Ich zucke lächelnd mit den Schultern und sage „Testfahrt!“. Vom Margaretengürtel ins Nordbahnviertel – 7,2 Kilometer – in 20 Minuten, das ist etwas schneller als ich sonst mit meinem Alltagsrennrad unterwegs bin. Die Anzeige meiner aktuellen Geschwindigkeit und Tretkraft auf der App war wohl hier zusätzliche Motivation.

App und Fahrrad sind leicht zu benutzen: App laden, anmelden, Bluetooth einschalten und los geht’s. Mein Smartphone befestige ich in der Halterung am Lenker, diese wirkt zunächst etwas fragil, hält aber sehr gut – auch bei Fahrten über Kopfsteinpflaster. Alles lässt sich leicht mit dem linken Daumen über den Joystick und die Tasten steuern. Mein Telefon wird über das angenehm kurze Kabel während der Fahrt geladen.

Die Adressen, die ich ansteuern möchte, findet der Routenplaner nicht immer. Einen direkten Link zum Download von Karten gibt es nicht, nur den Hinweis, dies zu tun. Hier könnte nachgebessert werden. Einmal muss ich mich bei der App komplett neu anmelden und alles wieder neu auswählen. Ein anderes Mal wird der Akku nicht sofort erkannt. Auch das Licht lässt sich bei der letzten Fahrt nicht ansteuern, es bleibt eingeschaltet.

Fazit

COBI.Bike ist intuitiv benutzbar und die App sehr ansprechend designt. Ein feines System für digitalaffine Menschen, die gern ihre Wege mit dem Fahrrad tracken und beim Fahren telefonieren wollen.

Das Fahrrad wurde uns vom Hersteller zur Verfügung gestellt:
cobi.bike/de