Die 128 Kilometer lange und sehr hügelige „Volt“-Radrunde durch das Waldviertel ist etwas für Konditionsstarke und E-Biker.

Bericht: Julia Beckel.


Woher der Name „Volt-Radrunde“ kommt, ist nicht restlos geklärt. Kann sein, dass das Kraftwerk beim Ottensteiner Stausee die Inspiration geliefert hat. „Volt“ gibt allerdings auch einen Hinweis darauf, dass man zum Bewältigen der ebenso schönen wie hügeligen Strecke ganz schön viel Energie benötigt.

Die Route ist auf ihrer Hauptstrecke 128 Kilometer lang, wobei mindestens 1.740 Höhenmeter zu bewältigen sind. Der offizielle Start der als Runde konzipierten Radroute ist in Rastenfeld, natürlich kann man aber überall entlang der Strecke einsteigen. Die „Volt“-Runde führt durch die abwechslungsreiche hügelige Landschaft des Waldviertels mit Wäldern, Feldern, Streuobstwiesen und durch Dörfer und Siedlungen. Nicht zu vergessen vorbei an den Kampseen Ottensteiner-, Dobra- und Thurnbergsee. Darüber hinaus laden Schlösser, Museen und sonstige kulturelle Besonderheiten – etwa der Karikaturengarten in Brunn an der Wild – zur Besichtigung.

Schwung mitnehmen

Wie schon angesprochen ist die Strecke sehr hügelig. Wer weniger Ausdauer mitbringt, sollte für die Strecke ein Mountainbike oder E-Bike wählen. E-Bike-Ladestationen wurden bei der Konzeption der Radroute mitgedacht; es könnten allerdings mehr sein. Ebenso ist es möglich, Räder auszuleihen.

Offizielle Befahrung

Zweimal durften wir (das sind unser Befahrer Alex Kubik und ich, in Zusammenarbeit mit Christian Schrefel) die Radrunde befahren: einmal gemeinsam mit Mitarbeitern der verschiedenen Gemeinden für die Planung der Beschilderung. Da wir diese Art der Befahrung aus Radfahrendensicht machen, ist uns wichtig, dabei auch auf etwaige Gefahrenstellen aufmerksam zu machen und Tipps für eine Verlegung oder Entschärfung (z.B. durch Warnhinweise) zu geben. Eine besonders gefährliche Querung über die breite Bundesstraße wurde auf unseren Rat hin verlegt, es wurde eine schöne Alternative über eine kleine Brücke gefunden, die nur wenige hundert Meter Umweg bedeutet.

Was die Belagsbeschaffenheit angeht, zeigte sich, dass die Radroute, so wie die meisten Radrouten im Waldviertel, auf gut befahrbarem Asphalt von Straßen mit wenig Verkehr führt. Mit Ausnahme einiger weniger Kilometer, die ausbesserungsbedürftig waren. Störender waren die Verschmutzung durch Rollsplitt oder Landwirtschaft auf vielen Teilen der Strecke. Besonders, wenn es dauernd bergab und bergauf geht, wie bei dieser Runde, erhöht das die Rutsch- und Sturz-Gefahr. Es ist also wichtig, dass die Gemeinden regelmäßig darauf achten, dass die Strecke gesäubert wird.

Wetter im Waldviertel

Bei unseren Befahrungen lernten wir die extremen Witterungsbedingungen des Waldviertels kennen: einmal Frost und dichten Nebel, sodass wir ohne die Mitfahrenden aus der Region die Route nicht gefunden hätten, und einmal die sengende Hitze im Sommer. Auch wenn es immer wieder Gastronomie gibt, war es gut, viel Wasser dabei zu haben. Da die Route ziemlich neu ist, gab es zum Zeitpunkt der Befahrung noch kaum Rastplätze. Mittlerweile gibt es einige davon.

Anreise mit der Bahn Möchte man mit der Bahn anreisen, geht das über Gars am Kamp oder Thunau am Kamp, von Wien oder St. Pölten. Die Runde ist von allen diesen Bahnstationen gut erreichbar.

 

Julia Beckel arbeitet für den Arbeitskreis Radtourismus der Radlobby Österreich.

 

Weiterführende Links

> Volt Radrunde
> Region Kampseen
> Radtourismus in Österreich

 


Zum Weiterlesen

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