Die neue EuroVelo-Radfernroute 14 wurde im Frühling offiziell eröffnet. Die Strecke geht derzeit von Zell am See bis Budapest. Andrzej Felczak berichtet für den DRAHTESEL.

KarteEine neue EuroVelo-(EV)-Radfernroute wird nicht jeden Tag eröffnet, seit Gründung des europäischen Fernradwege-Netzwerks im Jahr 1995 ist es erst die fünfte Routenerweiterung.

Der DRAHTESEL freut sich daher besonders, die EuroVelo 14, mit dem Namen „Entlang der Gewässer Europas“ vorstellen zu können. Sie verbindet mehrere bekannte Flussradwege und wird von Gletschern und Bergseen begleitet.

Die gerade Nummer 14 gibt an, dass es sich um eine Route in Ost-West-Richtung handelt. Routen in Nord-Süd-Richtung werden mit ungeraden Nummern gekennzeichnet.

Beginn in Zell am See

„Entlang der Gewässer Europas“ beginnt in Zell am See, wo eine sehr gute Zuganbindung mit Salzburg besteht. Die Route führt Richtung Osten über den Tauernradweg/Bischofshofen, wo sie die EV7 kreuzt, und wechselt dann zum Ennsradweg/Schladming. Ab Liezen geht es über den Rastlandradweg nach St. Michael. Weiter verläuft die Route entlang des Murradweges über Bruck an der Mur bis Graz. Von Graz fährt man auf dem Mostwärtsradweg und wechselt in den Raabtalradweg. Kurz vor dem ungarischen Grenzort Szentgotthard ist ein Abzweigen auf die EV13 (Iron Curtain Trail) möglich. Die Gesamtlänge der EV14 in Österreich beträgt 434 Kilometer mit 1.348 Höhenmetern, die Fahrtzeit wird auf neun Tage geschätzt.

Weiter führt die EV14 durch Ungarn, passiert den Nationalpark Őrség, verläuft auf der Nordseite des Balaton-Sees und hört aktuell kurz vor Budapest auf. In der nächsten Ausbauphase soll die Route über Budapest nach Debrecen in Ostungarn verlängert werden.

Höhepunkte: Kitzlochklamm, Stift Admont

Auf der EV14-Route befinden sich einige Highlights: Der Kitzlochklamm liegt auf Höhe Taxenbach und ist einer der schönsten Schluchten in Österreich. Die Rauriser Ache und die steilen Felswände bieten ein spektakuläres Erlebnis. Die weltgrößte Klosterbibliothek ist in Admont zu besichtigen.

Technikbegeisterte können im Museum Pernegg eine echte Turbine von innen besichtigen. Die steirische Landeshauptstadt Graz ist eine eigene Reise wert, für Radfahrende kann das Johann-Puch-Museum besonders empfohlen werden. Wen Brauchtum interessiert, sollte die Berghofer-Mühle bei Fehring mit regionalen Produkten besuchen.

Auf österreichischem Gebiet sind entlang der Route Bahnhöfe im Regelfall etwa alle fünf Kilometer vorhanden. Die Kombination mit den vielen Bett+Bike-Beherbergungsbetrieben erlaubt eine sehr flexible Befahrung, abhängig vom Wetter oder persönlichen Vorlieben. Die zertifizierten Bett+Bike-Betriebe heißen Radurlauber auch für nur eine Nacht willkommen, bieten sichere Stellplätze und helfen bei kleineren Pannen.

Über die Website www.eurovelo.at

Die Website www.eurovelo.at dient als Einstiegsportal für die österreichischen EuroVelo-Routen. Sie bietet eine Routenübersicht mit den wichtigsten Informationen. Anfang 2020 wurde sie überarbeitet und neue Features eingebaut:
• Downloadbare GPS-Tracks in GPX- und KML-Format
• Verlinkungen zu Rad-Reisepartnern und deren Angebote samt Radtourenbüchern, Radwanderkarten und Reiseliteratur
• Downloadbare Übersichtskarten im pdf-Format mit den Eckdaten der Route, Informationen zu Anreise und Bahnhöfen, Herbergsbetriebe, kulturelle Glanzlichter und Schlechtwetter-Optionen.
• Kurzbeschreibungen der Touren auch auf Italienisch, Ungarisch und Französisch