Vergangenen Sommer fuhren Matthias Bernold und Jan Killian mit dem Rennrad von Villach nach Grado, dann durch das Soča-Tal und über Vršič- und Wurzenpass wieder retour. Die viertägige Tour bot Gelegenheit, den R1 zu testen, einen „smarten“ Helm von Sena.


Radfahren kann oft eine recht einsame Sache sein. Viele Strecken ermöglichen kein Nebeneinanderfahren. Mitunter ist es einfach sicherer, hintereinander zu radeln. Sei es auf stark befahrenen Straßen oder auf Single-Trails: Sich den Begleitenden mitzuteilen, ist mitunter recht schwierig und belastet die Stimmbänder. Genau dieses Problem packt der smarte Helm „Sena R1“. Der Hersteller hatte uns zwei Stück davon zum Testen während unserer viertägigen Rennradreise von Villach nach Grado und wieder zurück zur Verfügung gestellt.

Anfangs noch skeptisch über Sinn und Zweck der Smarthelme (Stückpreis: 260 €), lernten wir sie im Lauf unserer Reise lieb zu gewinnen.

Aber Schritt für Schritt: Was kann so ein Smarthelm überhaupt?

Vereinfacht gesagt: kommunizieren. Mittels Bluetooth überträgt der Helm akustische Signale vom Smartphone auf die im Helm integrierten Lautsprecher. Mögliche Anwendungen sind: Musik- bzw. Podcast-Hören, Nutzen von Navigations-Apps, schließlich Telefonieren: mittels Druck auf die Tasten an der Helmseite können Gespräche angenommen werden. Das alles klingt schon ziemlich cool. Als wirklich nützlich erwies sich für uns vor allem die Möglichkeit, über eine lokale Funkverbindung im Gespräch zu bleiben. So wird es möglich, miteinander zu sprechen, selbst wenn man sich außer Sichtweite befindet.

Lord Helmchen ruft Prinz Schwammerlkopf

Ein Vorteil vor allem bei Bergfahrten des Autoren-Duos. Ist doch der eine deutlich schneller beim Klettern, der andere wiederum lässt den einen bei den Abfahrten uralt aussehen. Freilich ist der Radius des Systems limitiert. Abhängig von der Topographie ist nach einigen hundert Metern Schluss.

Was sich außerdem für uns bewährte: es ist möglich, beide Helme über dasselbe Telefon zu beschallen. So konnten wir beide dieselben Podcasts bzw. Musik hören. Ein Knopfdruck genügt, um vom gemeinsamen Hörprogramm wieder auf Sprechfunk umzuschalten. Die Klangqualität ist übrigens ausgezeichnet. Anders als Ear-Phones erlauben es die Lautsprecher, die Umgebungsgeräusche wahrzunehmen: ein wichtiger Sicherheitsfaktor im Straßenverkehr.

Kritische Anmerkung: das Synchronisieren von Telefon und Helm funktionierte – bei uns – nicht fehlerfrei. So war es mit Matthias’ Helm+Telefon-Kombination möglich, über den Helm zu telefonieren, nicht aber die akustischen Hinweise von Google-Maps zu übertragen. Bei Jan wiederum war es genau umgekehrt. Kann sein, dass man diese Schwierigkeiten mit etwas mehr Spielerei in den Griff bekommt.

Mit der Ladezeit der Akkus waren wir zufrieden. Wir hängten die Helme über Nacht ans Netz, so dass wir niemals bei Funkstille fahren mussten.

Fazit

Die Sena R1-Fahrrad-Helme sind auf Radreisen überaus praktisch. Insbesondere an den Sprechfunk kann man sich gewöhnen. Tipp: Die Funkverbindung abstellen, wenn man die Toilette besucht.

Die Produkte wurden uns vom Hersteller zum Testen zur Verfügung gestellt.
www.sena.com/product/r1