Aus der Wiener Designschmiede Vello kommen elegante Falträder mit dem gewissen Etwas

UNTERNEHMENSPORTRÄT: Barbara Ottawa, FOTOS: Andrea Siegl

Valerie Wolff, Valentin Vodev, VELLO-Büro, Foto: Andrea Siegl

Valerie Wolff und Valentin Vodev in ihrer Bürowerkstatt

“Ich wollte es in der Früh mit einem Kick falten, ohne den Kaffeebecher aus der anderen Hand geben zu müssen“, beschreibt Valerie Wolff eine der Zielsetzungen bei der Entwicklung des Faltrades Vello. Gerade in der Fahrraddesign-Branche werde nämlich der wichtige Aspekt der “Usability” manchmal übersehen. Valerie bildet zusammen mit Fahrrad- Designer Valentin Vodev das Führungs-Duo des Unternehmens, das seit dem Jahr 2014 auf dem heimischen Markt vertreten ist und auch ins Ausland exportiert.

Das Qualitätssiegel “Assembled in Vienna“ ist dem Gründerteam von Vello besonders wichtig. Denn auch wenn viele Teile des Rades aus der ganzen Welt kommen, weil solche Spezialanfertigungen in Österreich oft gar nicht mehr möglich sind, wird jedes Rad in der Mollardgasse in Wien montiert. Natürlich sind auch Idee und Design sowie Markenentwicklung und PR für Vello “Made in Austria“.

Valentins Designansatz: “Leute, die unser Produkt sehen, müssen es gleich verstehen und sich denken ’Wieso hat das noch keiner vorher gemacht?’ ”

 

Ich treffe Valerie und Valentin im Vello-Büro in einem alten Fabriksgebäude in Wien-Mariahilf gleich gegenüber von der Werkstatt. Es ist ein Gemeinschaftsbüro mit anderen Designern und Architekten. Deshalb mussten die sonst repräsentativ verteilten Vellos derzeit auch einem Großmodell der Seestadt Aspern Platz machen. Eines versteckt sich zum Beispiel unterm Tisch.

Urbano, Rocky und Speedster

VELLO, Vater und Sohn, Foto: Andrea Siegl

Die Falträder gibt es derzeit in den drei Ausführungen Urbano, Rocky und Speedster mit unterschiedlichen Lenkern und Gewicht. Designdetails, wie etwa der Faltmechanismus, werden ständig weiterentwickelt. Ein innovativer Klappmechanismus erlaubt einfaches und schnelles Falten. Einmal gefaltet, lässt es sich rollend etwa in die U-Bahn mitnehmen.

Für den Transport im Koffer geht es noch kleiner: die diesjährigen Modelle erreichen das gleiche Packmaß wie ein Brompton.

“Weil jedoch – wie Valerie zu bedenken gibt – “auch ein Faltrad nicht zum Tragen, sondern zum Fahren gedacht ist”, legt man bei Vello vor allem Augenmerk auf den Fahrkomfort. Dank der speziellen Geometrie sei das Fahrverhalten dem eines großen Rades sehr ähnlich.

VELLO Bürowerkstatt, Foto: Andrea SieglKnapp 100 Fahrräder haben Valerie und Valentin bisher verkauft. Für heuer wollen die beiden jedenfalls diese Marke knacken. Die Fan-Gemeinde rekrutiert sich aus Radfahrenden aus den verschiedensten Ländern. Für Vello-Fans in Thailand gibt es sogar eine eigene Facebook-Seite. “Dort und in Singapur mögen sie unsere Räder besonders, und wir mögen den dynamischen Markt,“ sagt Valerie. Einer der nächsten Schritte wird ein über Crowdfunding finanziertes E-Faltrad sein. Auch dieses Rad soll sich einhändig zusammenfalten lassen und den Geschmack der Radfahrenden treffen.

“Wenn man jeden Tag jemand in Wien mit einem Vello sieht, dann haben wir’s geschafft“, erklärt Valentin.

Vertiefende Links:
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Crowdfunding VELLO E-Faltrad /